Was ist LEADER?

Mit dem LEADER-Rezept, zum Leben erweckt

Wird EU-Geld in manches Projekt gesteckt

Es beginnt mit einem Traum, daraus wird eine Idee

Diese wird Skizze und Exposé

Am runden Tisch entsteht ein Konzept

Und im Handumdrehen hat man ein Projekt

Durchformuliert wird das Ergebnis jetzt

Vom Regionalmanagement eingeschätzt

Die LAG bewertet und entscheidet

Die Förderhöhe und weiterleitet

Es dann als E-Mailanhang geschickt und

Im Amt für regionale Landesentwicklung

Erfolgt mitunter die Bestätigung –

So wird aus Idee –– Verewigung.

Das hört sich lang an. Erklärung und so

Doch gute Ideen kriegen sehr schnell ein Go!

Lebensqualität im ländlichen Raum

Geht verständlicher kaum!

Menschen wirken mit an Projekten

So lässt sich Demokratie erwecken

Mit Lokalkolorit eindecken

Und die eigene Gemeinde aufpeppen

(Auszug aus dem Poetry Slam von Tobi Kunze, 18.11.2023 in Schöppenstedt)


LEADER ist eine Abkürzung aus dem Französischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Hinter dem Begriff steht ein methodischer Ansatz für die Regionalentwicklung: Er ermöglicht den Menschen in ländlichen Räumen, ihre Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz wird in den EU-Mitgliedstaaten seit 30 Jahren angewendet. Finanziert wird LEADER durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), ergänzt durch Mittel von Bund, Ländern und Kommunen.

LEADER verbindet Akteure und Projekte, die die Lebensqualität in ländlichen Räumen verbessern wollen und stärkt Kooperationen vor Ort. Die Ideen und Impulse sollen von lokalen Akteur*innen und Bewohner*innen der Region entwickelt werden.

LEADER wirkt lokal – Die Projekte, die im Rahmen von LEADER entstehen, wirken direkt in die Region: beispielsweise ein öffentlicher Begegnungsplatz, ein neuer Wanderweg oder ein Dorfladen.

LEADER entscheidet regional – Das Leitmotto des LEADER-Programms ist der „Bottom-up-Ansatz“. Die Menschen vor Ort sind die Experten und Expertinnen und bringen sich in die Planung und Entwicklung der Projekte mit ein.  Eine besondere Rolle spielt dabei die Lokale Aktionsgruppe, kurz LAG, die über die Verteilung der LEADER-Mittel entscheidet.

LEADER ist vernetzt – LEADER-Regionen gibt es bundes- und europaweit. Eine Zusammenarbeit zwischen den Regionen ist ausdrücklich gewünscht. Der ländliche Raum steht vor gleichen oder ähnlichen Herausforderungen. Auf diese Weise wird Wissen geteilt und Projekte gemeinsam entwickelt, die Mehrwert für größere Personenkreise schaffen.

In einem anschaulichen Erklärfilm von der DVS (Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume) ist die Idee und Vorgehensweise von LEADER sehr gut dargestellt:

Wieso und auf welchem Weg wurde aus dem Nördlichen Harzvorland eine LEADER-Region?
In der neuen EU-Förderperiode 2023- 2027 wird das Instrument der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in Niedersachsen nicht mehr angeboten. Als LEADER-Region kann das Nördliche Harzvorland die jahrelange, erfolgreichen Zusammenarbeit der ehemaligen ILE-Region fortführen und auf neuen Wegen zur zukunftsfähigen Entwicklung beitragen. Hierzu beteiligte sich das Nördliche Harzvorland seit Ende 2021 am Auswahlverfahren des Landwirtschaftsministeriums für den LEADER-Status. Grundlage der LEADER-Bewerbung war die Erarbeitung eines Regionales Entwicklungskonzeptes (REK). Dieses wurde in einem Prozess mit den relevanten Akteuren aus der Region Anfang 2022 erstellt und Ende April beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Braunschweig eingereicht. Im Dezember 2022 erfolgte die Anerkennung des Nördlichen Harzvorlandes als LEADER-Region.

Was ist ein Regionales Entwicklungskonzept (REK)?
Das gemeinsame Regionale Entwicklungskonzept stellt die Grundlage der Zusammenarbeit in der LEADER Region dar und fasst die Ziele, Förderbedingungen und -kriterien zusammen. Es wird ein Leitmotto erarbeitet mit Handlungsfeldern und Leitzielen. Vorhaben, die eine LEADER-Förderung anstreben, müssen zu den im REK formulierten Inhalten der Handlungsfelder passen und den dort festgehaltenen Zielen und Fördervoraussetzungen entsprechen. Erste Startprojekte werden im REK benannt.

Was ist die Lokale Aktionsgruppe (LAG)?
Für welche Projekte die Fördermittel ausgegeben werden, legt stellvertretend für die Bevölkerung das Entscheidungs- und Steuerungsgremium, die Lokale Aktionsgruppe (LAG), fest. Sie setzt sich aus Vertreter*innen unterschiedlicher Bereiche zusammen: etwa aus Kommunen, Vereinen und Interessengruppen, zum Beispiel aus der Wirtschaft oder dem Kultur- und Sozialbereich.  Die LAG wird unter anderem vom Amt für regionale Landesentwicklung beraten, welches, wie auch im ILE-Prozess, als Bewilligungsbehörde für die Fördergelder fungiert.

Was ist der LAG-Beirat?
Hier kommen die Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Kommunen und dem LAG-Vorsitzenden zusammen und beraten und unterstützen bei der Entscheidungsfindung.

Welches Förderbudget erhält die LEADER-Region „Nördliches Harzvorland?
In der Förderperiode 2023-2027 steht der LEADER-Region Nördliches Harzvorland ein Förderbudget in Höhe von rund 3,65 Mio. Euro zur Verfügung, welches für die Gestaltung des LEADER-Prozesses sowie der Förderung von Projekten eingesetzt werden kann.

Skip to content